Fußchirurgie

Eine anlagebedingte oder erworbene Störung des Muskelgleichgewichts verursacht eine Verkrümmung einer oder mehrerer kleiner Zehen. Das Mittelgelenk steht nach oben. Es kann sich darauf ein Hühnerauge bilden, wenn der Schuh daran reibt. Das Endglied zeigt steil nach unten und bohrt sich in die Schuhsohle. Schwielen und Druckstellen, auch unter den Mittelfußköpfchen, entstehen. Verschiedene Hammerzehenprobleme und ihre Behandlung werden unten erläutert.

Fixierte Hammerzehen

Die Gelenke der fixierten Hammerzehe sind steif und können nicht passiv gestreckt werden. Hühneraugen, Hornhaut, Hautreizungen und Störungen an den benachbarten Zehengrundgelenken treten hinzu.
Behandlung:
Ein Teil des Mittelgelenks wird entfernt und die Zehe gestreckt. Die Lücke füllt sich mit Bindegewebe. Eine Sehnenverlagerung kann notwendig werden.
Nachbehandlung:
Ein Pflasterverband wird für 3 Wochen angelegt.

Verkrümmte Kleinzehen

Diese häufig durch familiäre Veranlagung entstehende Fehlstellung verursacht eine Einwärtsdrehung der Kleinzehe, so daß sie über oder unter seinen Nachbarn zu liegen kommt. Das Fettpolster unter der Zehe, auf dem man normalerweise geht und steht, verliert den Kontakt mit dem Boden. Nicht belastungsfähige Haut tritt an ihre Stelle. Es bildet sich Hornhaut oder ein Hühnerauge.

Behandlung:

Ein Keil der Haut und des Knochens werden entfernt, um die Zehe gerade zu richten.

Nachbehandlung:

Ein Pfasterverband wird für 3 Wochen angelegt.

Leicht vergrößerter Großzehenballen mit Abweichung der Großzehe

Bei dieser häufig vererbten Veranlagung ist der Winkel zwischen erstem und zweitem Mittelfußknochen etwas größer als normal. Die Großzehe biegt sich nach außen. Knöcherne Anlagerungen am ersten Mittelfußköpfchen kommen hinzu. Die Folge sind Reizungen, Schwellungen und Schmerzen am Großzehenballen. Durch die Fehlstellung entstehen frühzeitige Verschleißveränderungen am Grundgelenk.

Mögliche Behandlung:
Operation nach Austin/Chevron:

Der Knochen wird im Bereich des Köpfchens umgestellt und mit einem dünnen Metalldraht oder einer kleinen Schraube fixiert. Beides braucht in der Regel nicht entfernt werden.
Nachbehandlung: Die Heilung dauert mehrere Wochen, weshalb etwa 2-4 Wochen ein spezieller Schuh getragen werden muß.

Stark vergrößerter Ballen mit erheblicher Abweichung der Großzehe

Durch einen stark vergrößerten Winkel zwischen erstem und zweitem Mittelfußknochen steht der Großzehenballen sehr weit hervor. Die Großzehe kann sich über oder unter die zweite Zehe schieben oder diese nach außen drängen. Schmerzen, Schwellungen, Hornhaut und Fehlbelastungen entstehen, die durch enges Schuhwerk noch verstärkt werden. Die Veranlagung hierzu ist vererbt.

Mögliche Behandlung: Basisnahe Osteotomie mit Aufklappung des Knochens (opening-wedge)
Der Knochen muß im Bereich der Basis des Mittelfußknochenschafts umgestellt werden. Der durchtrennte Knochen wird mit Schrauben und einer Platte vereinigt. Dieses Metall muss meist nicht entfernt werden.
Nachbehandlung: Die Heilung dauert mehrere Wochen, weshalb etwa 4-5 Wochen ein spezieller Schuh getragen werden muß.

Vergrößerter Großzehenballen mit Gelenkabnutzung (Arthrose)

Als Folge einer Fehlstellung der Großzehe oder auch nach rheumatischen Gelenkentzündungen kann eine verstärkte Abnutzung des Grundgelenks entstehen. Der Gelenkknorpel oder das ganze Gelenk sind teilweise oder auch vollständig zerstört.

Behandlungsmöglichkeiten: Man kann eine Gelenkversteifung durchführen, indem man das Gelenk entfernt und die benachbarten Knochen mit Draht oder Schrauben fest aneinander fügt, bis sie zusammengewachsen sind. Die Schmerzen sind sicher beseitigt, eine Gelenkbeweglichkeit ist aber nicht mehr möglich.
Ggf. entfernt man einen Teil des Gelenks, trägt die Knochenanlagerungen ab und bildet ein Falschgelenk aus. Straffes Bindegewebe zwischen den Knochenanteilen läßt eine ausreichende Beweglichkeit zu. Dieses Verfahren sollte nur bei älteren Patienten Anwendung finden.
Man kann auch ein künstliches Gelenk einsetzen, nachdem eine oder beide Gelenkflächen entfernt wurden. Welche Operation in Ihrem speziellen Fall durchgeführt werden kann, erläutert Ihnen Ihr Arzt. Langzeiterfahrungen stehen aber noch aus.

Nachbehandlung: Sofern keine knöcherne Versteifung abgewartet werden muß, ist es möglich, schon bald nach der Wundheilung wieder zu laufen. Vorübergehend muß ein besonderer Schuh getragen werden.

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